Die Judengasse in Nördlingen

 

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Das Straßenschild zur
Judengasse

Die Judengasse war früher das Zentrum des jüdischen Lebens. In vielen Städten ist so eine Gasse zu finden, so auch in Nördlingen.

Die Gasse wurde erstmals 1393 bzw. 1402 genannt, denn dann wurde sie vermutlich von Juden bewohnt. Wichtig ist zu erwähnen, dass nicht alle Juden automatisch in der Judengasse wohnten, sie lebten auch an anderen Orten in der Stadt. Auch Christen lebten in der Gasse. Besonders deutlich wird dies, als sich im 19. Jahrhundert die vierte jüdische Gemeinde bildete. In dieser Zeit gab es in der Judengasse nur ein jüdisches Wohnhaus und zwei jüdische Gewerbeniederlassungen. Der Rest der Juden lebte überall verteilt in der Stadt.

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 Abriss der Synagoge,
Stadtmuseum Nördlingen,
Bildarchiv Frickhinger

In der Judengasse konnte man auch eine Synagoge finden. Sie wurde 1357 als „Judenschule“ erwähnt und sollte 1894 in eine Kapelle umgebaut werden, was jedoch nie geschah. 1912 wurde sie abgerissen.

1535 wurden bauliche Veränderungen in der Gasse vorgenommen. Vor allem sollten Häuser abgerissen werden.

Während des Dritten Reichs wurde die Judengasse in „Schulgasse“ umbenannt.

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Das Denkmal in der Judengasse

Heute findet man in der Judengasse noch ein Denkmal für die jüdischen Opfer der NS-Zeit, welches 1989 von der Firma Schenavsky gestiftet wurde. Auch gibt es einige Tafeln an Häusern, auf welchen etwas über die ehemaligen Bewohner steht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:
-Gustav Adolf Zipperer, Lebenslauf einer schwäbischen Stadt, Nördlingen 1979, S. 300
-Stadtmuseum Nördlingen, Bildarchiv Frickhinger (Signatur: N 192, 1912)
-Carl Völkl, Die dunklen Jahre, Das Dritte Reich im Ries, Nördlingen 1984, S. 47
-Meier Schwarz, Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland, Band 3: Bayern, Lindenberg, 2007, S. 511-521

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