Die "Judenmauer"
vor dem Baldinger Tor
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Früher stand vor dem Baldinger Tor in Nördlingen eine Vorburg, die Judenmauer. Sie wurde von einem gewissen Meister Wenzel erbaut und 1821 abgerissen.
An der Judenmauer durften Juden tagsüber die Stadt Nördlingen betreten. Dies war nicht selbstverständlich, denn zwischen 1383 und 1803 gab es keine Juden in Nördlingen und die der umliegenden Dörfer durften nur tagsüber in die Stadt gelassen werden. Vor der Nacht mussten sie die Stadt aber wieder verlassen.

Heutzutage wurde die Mauer weitestgehend vergessen und es gibt nur wenige Zeugnisse ihrer Existenz. Eines wäre die Tatsache, dass die Brücke vor dem Baldinger Tor auch noch heute die Umrisse der alten Mauer beibehält.
Quellen:
-Gustav Adolf Zipperer, Lebenslauf einer schwäbischen Stadt, Nördlingen 1979, S. 258
-Hermann Kessler, die Stadtmauer der freien Reichsstadt Nördlingen, Nördlingen 1982, Abbildung 57, S. 44
-Führung von Siegfried Thum und Susanne Faul, 28.11.2021